Pressemitteilung
Mit dem Blindenstock nach Togo
Ein Buch mit diesem Titel überreichte die Autorin Jasmin Ciplak, geborene Veith, kürzlich Bürgermeister Manuel Feick für die Stadtbücherei. Dort machte die junge Frau ein freiwilliges Schülerpraktikum und ist auch eifrige Leserin.
Jasmin Ciplak, Jahrgang 2000, ist in Ueberau aufgewachsen, besuchte hier Kindergarten und Grundschule und legte 2018 ihr Abitur mit einem Schnitt von 1,5 an der Albert-Einstein-Schule in Groß-Bieberau ab – als sehbehinderte Schülerin.
Die junge Frau hat eine degenerative Augenerkrankung, ihre Sehkraft lag mit Brille auf dem besseren Auge 2018 noch bei 10%. Trotz dieser Einschränkung machte sie sich auf den Weg zu einem einjährigen Freiwilligendienst nach Togo. Dort arbeitete sie in einem Bildungszentrum mit Bibliothek. In dieser Zeit startete Jasmin Ciplak ein erstes Spendenprojekt, an dessen Ende sie im März 2019 rund 38 Langstöcke mit Ersatzteilen an blinde und stark sehbehinderte Schülerinnen sowie Schüler in der Stadt Kpalimé übergeben konnte.
Nach ihrer Rückkehr nach Deutschland organisierte sie gemeinsam mit ihrem Mann ein weiteres Spendenprojekt. In Folge dessen konnten Jasmin und Erdin Ciplak bei einem Besuch in Togo Langstöcke und Lupen an ein Blindenzentrum übergeben.
In ihrem Buch schreibe sie über ihre Erfahrungen während des Auslandsjahres in Togo und bietet im Anschluss an Lesungen die Möglichkeit des offenen Austausches darüber, wieviel Leben mit Behinderung möglich ist.
Mittlerweile studiert Jasmin Ciplak in Hamburg und klärt neben der Vorbereitung auf das 1. Staatsexamen gemeinsam mit ihrem blinden Mann Erdin zu Themen wie „Leben mit Behinderung“ oder „Inklusion“ auf.
Bürgermeister Manuel Feick ist beeindruckt von Jasmin Ciplak: „Mit solch einer körperlichen Einschränkung seinen Weg so zu gehen ist absolut bemerkenswert. Dazu gehören jede Menge Stärke, Durchsetzungsvermögen, Mut und Willen. Ich habe bisher selten einen jungen Menschen kennengelernt, der all dies verkörpert. Ich bin sehr dankbar, dass ich Jasmin Ciplak kennenlernen durfte.“